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Das Publikum
Schon lange trage ich dies mit mir herum, seit dem 02. Mai genaugenommen und diesem wunderbaren
Theatererlebnis. Viele hundert Kilometer ist der postkartenformatige Ankündigungszettel gereist
und mit ihm die Gedanken. Ganz herzlichen Dank für dieses Erlebnis, dieses Werk, welches sicherlich
nicht nur mir immer wieder einen Spiegel vorgehalten hat.
Noch nie habe ich eine längere,
kurzweiligere und gleichzeitig so tiefgründige Zeit als Zuschauer verbracht und wenn es nicht
der letzte Auftritt gewesen wäre, so wäre ich bei der nächsten Gelegenheit erneut an der Brettern
gesessen. Nun also raus; leben!
Danke!
Rouven
Noch mal Bravo, tausendmal Bravo für euer Stück. Es war beeindruckend, stark, lustig, bewegend. Sicherlich wäre
Brecht gerührt gewesen zu sehen, dass so junge Menschen so etwas mit seinem Text machen. Sagt euren Schauspielern, dass sie
uns 2 Stunden Glück geschenkt haben! Sie waren perfekt: nicht nur in ihren großen Monologen, sondern auch in den kleinen
Bewegungen, die einen Charakter glaubwürdig machen. Sie haben dank euch die Meßlatte sehr hoch gelegt. Glückwünsche für diese
gewaltige Arbeit die... Freude macht.
Jean-Pierre
Ich komme gerade von eurer Aufführung und bin richtig unter Schock: es war so unglaublich gut und so unglaublich professionell!!
Dass die Schüler es schaffen, los zu singen (und auch noch super zu singen!), sich den ganzen Text zu merken, ihre Rollen so gut
verinnerlicht zu haben, und auch noch zu musizieren, dass alles so gut zusammenpasst, die Kostüme, das Licht, die Kulissen, ist
schlichtweg unglaublich.
Julie
Your spectacle was fantastic: even worth missing lunch for! The students were superb. R. was obviously extraordinary, but the
rest of the cast were extremely good, and you have done so well in drawing these performances out of them. Many thanks for
the superb work you have done.
Philip
Die Medien
Autor und Regisseur Marc Alexander Haas hat er sein inhaltsschweres Werk "Die Dunkelheit der Tage", das zeitgleich als Roman
erscheint, auf die Bühne des Hamburger Sprechwerkes gestellt. Die philosophischen Erkenntnisse des obdachlosen Intellektuellen
Elias stecken voller Weisheit. Die Spielszenen zeigen Stadtmenschen, die durch die Zeit und Räume irren. So kann der abstrakte
Theaterraum eine geeignete Bühne für den komplexen Text werden. Das Publikum war begeistert von dem erkenntnisreichen,
interessanten Theaterabend.
Birgit Schmalmack - hamburgtheater.de
Der Theaterfunke springt mitunter sogar da über, wo es gar nicht erwartet wird: Vor zwei Jahren
war eine Gruppe von vier Schülern zum Nachsitzen verdonnert worden und erschien in Iris Krauses
Theaterkurs. Dort ging es wegen der Hauptprobenphase recht hektisch zu. „We help“ entschieden die
Schüler spontan. Und blieben. Zunächst als Techniker, später als Darsteller. Einer von ihnen,
Ryan, spielt jetzt eine Hauptrolle: Den verklemmten Buchhalter Mangold, der im Laufe des Stücks
seine inneren Ketten sprengt.
Barbara Hordych - Süddeutsche Zeitung
Schon lange zuvor ist deutlich geworden, dass Erzählen hier vor allem bedeutet, das Leben von Menschen zu bewahren, indem es in
Sprache verwandelt wird - abseits einer spektakulären Handlung.
"Unsere Geschichte ist mit den Schatten verwoben", heißt es gleich zu Beginn. Fast obsessiv und mit großer sprachlicher
Ausdruckskraft schildert Haas eine verfallende Welt aus Schmutz, Rost, Ekel, Blut und Gewalt - scheinbar fern jeder (Er-)lösung.
Ähnlich intensiv wird die Natur in ihrer Zartheit, aber auch ihrer unerbittlichen Härte und Grausamkeit beschrieben.
Die schönsten Passagen sind dem Schnee und Regen gewidmet, den Geräuschen des Windes und der Beschreibung der Jahreszeiten.
Der Erzähler folgt den Geschichten, Gedanken, (Alb-)Träumen der Figuren während dieses Jahres. Haas bannt eine oft dunkle Welt.
So überrascht das versöhnliche Ende ein wenig, in der die Liebe als ein Moment des Glücks erfahren wird und doch auch eine Form
der Erlösung sein könnte. Am Ende erhebt der namenlose Erzähler noch einmal seine Stimme: "Ich dachte, ich sollte unsere
Geschichte erzählen, und genau das habe ich getan."
Mehr als die Geschichte selbst bleibt aber die Sprache in Erinnerung, eine poetische Sprache voller überraschender Bilder:
"Sand und Steinsplitter nadeln in sein Gesicht", heißt es einmal. Das sind Sätze, die nicht vergehen.
Günter Navky - Saarbrücker Zeitung
"Die Dunkelheit der Tage" spielt im Untergrund, im Untergrund der Stadt und im Untergrund der Seele. Aber der Roman von Marc
Alexander Haas spielt auch am Ufer. Am Ufer der Gesellschaft, dort, wo sich Grenzerfahrungen abspielen. Eher episodisch werden
über den Zeitraum eines Jahres die Lebensabschnitte verschiedenster Akteure geschildert: Da ist der weise Stadtstreicher, der
zornig traurige Theaterautor, der den Mörder seiner Geliebten sucht und unberechenbar ist, die Barbesitzerin, deren Bar eine Insel
im Chaos ist und ein ungleiches Liebespaar, das eine Beziehung auf dünnem Eis führt, die aber Licht bringen könnte am Ende der
Dunkelheit. "Die Dunkelheit der Tage" ist ein lakonisch schwermütiger Roman, der den Leser jedoch ob seines Stils mitnimmt in eine
Stadt, in der sich nie die Sonne zu zeigen scheint. Manchmal verwirrend, fast schon lyrisch, manchmal brutal und fleischig wie ein
Stephen King-Roman zieht Haas dem Leser ständig den Stuhl unter dem Hintern weg, nur, um ihn an anderer Stelle wieder hinzustellen.
Und obwohl es dunkel ist, nimmt man gerne Platz und gleitet mit den Protagonisten durch ein Jahr, das ist wie eine
Sonnenfinsternis - die die Sonne zwar verbirgt, aber dadurch die Dinge, die im Dunkel verborgen liegen, umso deutlicher zeigt.
Jörg Laux - Potato
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